20.10.2023 - 50 Jahre Notrufnummern
Am 3. Mai 1969 wurde der achtjährige Björn Steiger aus dem baden-württembergischen Winnenden auf dem Heimweg vom Schwimmbad von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintraf. Der Junge verstarb während der Wartezeit. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation, mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Ein Meilenstein dieses Engagements: die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110 und 112 am 20. September 1973 – also vor genau 50 Jahren.
Heute kann man sich nicht mehr vorstellen, dass es einmal anders war.
Bis zum 20. September 1973 musste man im Fall eines Notfalles erst einmal im Telefonbuch nach der Nummer des richtigen Hilfekontaktes vor Ort suchen. Wertvolle Zeit die man eigentlich nicht hat!
Dank der Initiative der Björn Steiger Stiftung und der großen Unterstützung der Öffentlichkeit wurden die Notrufnummern 110 und 112 eingeführt.
Dreistellige Nummernfolgen waren in den 1970er-Jahren aus technischen Gründen die kürzesten, die bundeseinheitlich zur Verfügung standen.
Ebenfalls setzte die Björn-Steiger-Stiftung durch, dass ab 1973 an allen Autobahnen stationäre Notruftelefone aufgestellt werden.
Heute gehen täglich zwischen 31-41.000 Anrufe bei den Rettungsleitstellen in Deutschland ein. Bis zu 12 Minuten darf es dauern, bis Hilfe vor Ort ist – sowohl Feuerwehr als auch Rettungsdienst. Wer bei einem Verkehrsunfall Hilfe sowohl von der Polizei als auch vom Rettungsdienst benötigt, muss nicht beide Nummern anrufen. Über den Polizeinotruf 110 werden bei Bedarf Feuerwehr und Rettungsdienst von der Leitstelle gleich mit alarmiert.
Beim Notruf fünf W beachten: Wer? Wo? Was? Wie viele? Warten!
Wenn Sie die Notrufnummer (112) wählen, sollten Sie den Sachverhalt anhand folgender 5-W-Fragen rasch mitteilen:
• W o ist etwas passiert?
• W as ist passiert?
• W ie viele Verletzte? Bei Kindern: Welches Alter?
• W elche Art von Verletzungen/Erkrankung liegt vor?
• W arten Sie auf Rückfragen!
Team Öffentlichkeitsarbeit
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